Yin Yoga im Frühling - Element Holz

Wie in einem vorhergehenden Blogbeitrag zum Thema Yin Yoga im Winter erklärt, kann die Theorie der fünf Elemente aus der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM )als Basis für das Verständnis von Zusammenhängen in uns selbst und in allen Naturereignissen genutzt werden. Die 5 Elemente, um die es sich handelt, sind Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall. Diese Elemente entsprechen den jeweiligen Jahreszeiten in der Natur, aber auch unseren “inneren” Zyklen, Gefühlen, biologischen Funktionen und Organen. Über feinstoffliche Kanäle im Körper, die sog. Meridiane, werden die Organe, Sinnesorgane, Nerven und das Gewebe mit Lebensenergie versorgt. Durch verschiedene Anwendungen nutzt die TCM die Meridiane, um den Energiefluss zu harmonisieren und einen ungestörten Fluss des Qi durch den Körper zu erreichen.

Mit verschiedenen darauf abgestimmten Übungen und Praktiken können wir unser Körper-Geist-System im Laufe des Jahres und der wechselnden Energien begleiten und so für Wohlbefinden, Ausgeglichenheit und Gesundheit sorgen.

Yin Yoga und das innere Aufblühen im Frühling 

Wie die Natur im Frühling in einen Zyklus der Erneuerung, des Wachstums und der Ausdehnung übergeht, so geschieht dies auch mit der Energie in unserem Inneren. Nimm die Zeit an, um alte, unliebsame Schichten abzustreifen und dich bewusst für einen Neuanfang zu entscheiden. Nach dem Winter und dem Element des Wassers folgt in der TCM im Frühling das Element Holz, das für Erneuerung und Wachstum steht und mit dem Leber- und Gallenblasenmeridian verbunden ist. Mit dem Frühling beginnen die Aspekte in uns zu erwachen, die über die Wintermonate geruht haben. Die Natur beginnt einen Zyklus der Erneuerung, des Wachstums und der Entfaltung - und damit auch die Energien in uns. Die Energie der Meridiane kann mit Hilfe von Yin Yoga und entsprechender Asanas sehr gut beeinflusst werden. Zum Element Holz gehören neben Leber und Gallenblase auch Sehnen, Muskeln und Augen thematisch dazu. Yin Yoga schafft dabei einen optimalen Rahmen, um in den Körper in Ruhe bewusst hineinspüren zu können, jede Wahrnehmung zu beobachten und dabei frei und tief zu atmen. Vor allem das längere Halten der Asanas bringt die Lebensenergie in den Meridianen zum Fließen. Durch sanfte Kompression und Dehnung in den Yin Yoga Haltungen wird dieser Energiefluss aktiviert. Muskelfasern, Sehnen und Bänder werden bearbeitet und von Verspannungen oder Verklebungen gelockert. Eine Entspannung und Auflockerung der Faszien, reguliert außerdem auch die Nervenaktivität und Körper und Geist erhalten den Impuls, nun entspannen zu können.

Leber- und Gallenblasenmeridian durch Yin Yoga stärken

Der Lebermeridian wird als Herrscher über die Augen und des Nervensystems bezeichnet. Die Leber sondert die für die Verdauung notwendige Galle ab und hilft bei der Entgiftung des Körpers. Auf emotionaler Ebene sorgt eine Disharmonie im Lebermeridian für Reizbarkeit, Wut und Ärger oder depressive Verstimmungen, Migräne und Rückenbeschwerden. Die Leber wird in der TCM zudem auch als Sitz der Seele angesehen und soll das spirituelle Wachstum, Kreativität und Mut fördern. Wie die Gallenblase, die Entscheidungsfähigkeit und Willensäußerung regiert, ist die Leber für strukturierte Prozesse zuständig. In Zusammenarbeit setzten sie fest, wie hoch unsere Motivation ist und wie tatkräftig wir in die Handlung kommen. 

Wie tatkräftig und motiviert begegnest du dem Frühling, der nun zu mehr Bewegung einlädt? Wie stark ist dein Willen, um deine persönlichen Projekte für das kommende Jahr anzugehen? 

Yin Yoga im Element Holz:  Sequenz für Wachstum und Kraft

Da der Leber- und Gallenblasenmeridian an den Innenseiten der Beine verlaufen, werden hüftöffnende Asanas und Rotationen sehr empfohlen. Halte die Yin Yoga Stellungen für 2-4 Minuten, atme dabei entspannt und fließend in den Bauchraum. Nutze als Unterstützung gerne Hilfsmittel, wie Yogabolster, Decke oder Blöcke. Sorge für eine ruhige Atmosphäre und schenke dir mit einer achtsamen Yin Yoga Sequenz Erdung, Ruhe und Ausrichtung. 

Anfangsentspannung 

Frau sitzt auf einer Yogamatte und meditiert

Schulterbrücke

Frau praktiziert die Schulterbrücke

Bei der Schulterbrücke kannst du einen Block oder einen Yogabolster als Stütze verwenden. 

Sitzender Schmetterling

Frau im sitzenden Schmetterling

Lege einen Yogabolster oder eine Yogarolle längs zwischen deine Beine, um deinen Oberkörper darauf ablegen zu können. 

Sphinx

Frau in der Sphinx-Pose

Frosch

Frau übt den Frosch auf einer Yogamatte

Beim Frosch kannst du gerne ebenfalls einen Yogabolster oder eine Yogarolle verwenden, um deinen Oberkörper sanft abzulegen.

Halbmond

Frau liegt im Halbmond auf der Yogamatte

Taube

Frau praktiziert die Taube

Beim Üben der Taube, kannst du als Unterstützung einen Block oder ein niedriges Kissen unter dein Gesäß, auf der Seite des abgewinkelten Beins, platzieren.

Liegender Twist 

Frau praktiziert die liegende Drehung

Weitere Übungen

Drehsitz, tiefe Hocke, Nadelöhr, und Happy Baby. Verwende beim Happy Baby gerne eine weiche Yogamatte, Decke oder Meditationsmatte, um deine Wirbelsäule zu schonen.

Endentspannung 

Frau in der Endentspannung nach dem Yoga

Wiederhole die Übungen regelmäßig und beobachte, wie du dich danach fühlst. Wir wünschen dir viel Freude beim Ausprobieren!

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