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Zahlreiche Yoga-Arten sind in Deutschland mittlerweile bekannt und beliebt - über viele davon haben wir auch schon genauer berichtet. Doch der Begriff "Yoga Nidra" dürfte vielen Yoga-Interessenten bisher eher unbekannt sein. Das ist auch kein Wunder: Im Westen verbinden viele Menschen Yoga mit dem Üben von Asanas. In einer klassischen Yoga-Stunde ist oft noch ein kurzes meditatives Element, manchmal auch die ein oder andere yogische Atemübung integriert. Yoga Nidra ist etwas anders: Die Yoga-Disziplin konzentriert sich auf einen Zustand zwischen Meditation und Schlaf.
Übersetzt bedeutet der Sanskrit-Begriff "Yoga-Nidra" in etwa "Yoga des Schlafes". Es geht dabei nicht um Asanas, Atemübungen oder Meditation, sondern um das Erreichen eines Zustandes zwischen Schlaf und Meditation. Meistens liegen oder sitzen die Übenden dabei. Diese Yoga-Technik stammt aus der tantrischen Tradition.
Ziel der Tiefenentspannung ist es, einen Zugang zu tieferen Bewusstseinsschichten zu schaffen. Dadurch soll es möglich werden, geistig, emotional und körperlich vollkommen entspannen zu können. Als wichtiger Einfluss sind die Lehren von Swami Satyananda Saraswati auszumachen.
Swami Saraswati (1923-2009) war 1964 der Gründer der "Bihar School of Yoga". Diese beschäftigte sich mit der Erforschung yogischer Traditionen.
Saraswati zufolge sind sechs große Yoga-Traditionen wegweisend gewesen: Hatha Yoga, Raja Yoga sowie Kriya Yoga stellen die äußeren Yoga-Wege dar. Sie befassen sich vornehmlich mit körperlich-geistigen Übungen. Ziel sind die Auflösung unserer Konditionierungen und die Persönlichkeitsentwicklung. Karma Yoga, Bhakti Yoga sowie Jnana Yoga sieht Swami Saraswati als innere Yoga-Wege. Diese streben eine positivere und kreativere Lebensführung an.
Die Entspannungsmethode des Nidra Yoga wurde aus dem Raja Yoga abgeleitet. Die von Saraswati beeinflusste Yoga-Methode bietet sich als Stressentlastungs-Übung an. Sie könnte in die Behandlung von Patienten mit Burn-out integriert werden. Zudem könnte diese Methode der Tiefenentspannung als Begleit-Therapie zur Heilung von Erkrankungen beitragen.
Die Lehren Swami Satyananda Saraswatis waren die Grundlage für die Entwicklung von Yoga Nidra. Satyananda berief sich dabei auf alte tantrische Quellen. Sein Ziel war es, gestressten Menschen durch Tiefenentspannung ein Mittel gegen die zunehmende Reizüberflutung zu geben. Die Yoga Nidra-Schüler sollten lernen, sich ohne jede Anstrengung in eine aufnahmebereite Geisteshaltung zu versetzen. Diese sah er als eine Voraussetzung für tiefe Entspannung und eine Fokussierung auf das Innere an.
Der Schüler nimmt im Yoga Nidra zunächst eine liegende oder eine entspannte Sitzhaltung an. Die liegende Position wird als "Shavasana" bezeichnet, wer lieber sitzen möchte, kann den kreuzbeinigen Sitz, den Fersensitz oder eine aufrechte Position auf einem Stuhl einnehmen.
In dieser Position konzentriert der Übende sich zunächst bewusst auf die Wahrnehmung seiner Umwelt. Dann wird der Fokus auf das Innere verlagert. Wenn der Übende alleine übt, befasst er sich nun mit einer Affirmation. Diese hat ein Lebensziel zum Inhalt, das der Übende verwirklichen möchte.
Anschließend begibt sich der Liegende oder Sitzende auf eine gedankliche Reise in das Innere seines Körpers. Er nimmt bewusst seine Körperteile, seine Organe und den Boden wahr, auf dem er liegt. Durch diese stille Reise kann der Körper alle Verspannungen und Verkrampfungen loslassen.
Er nimmt Gefühle wie Freude, sorgenvolles Grübeln oder körperlichen Schmerz bewusst wahr. Er spürt seine Atemzüge. Er nimmt ihren Weg durch die Atmungsorgane wahr. Er spürt Kälte oder Wärme, Spannung oder Entspannung bewusst. Der Übende macht sich seine Empfindungen und Gefühle während der Übung bewusst. Währenddessen bemüht sich das Gehirn, eine stimmige Balance zwischen dem Innen und dem Außen herzustellen. Die Bestrebungen des Gehirns sind auf das Wohlfühlen ausgerichtet.
Am Ende der Übung wird die Affirmation wiederholt. Übende holen sich bewusst wieder ins Hier und Jetzt. Das heilige "OM" wird zum Abschluss der liegenden Meditation dreimal wiederholt.
Eines der Ziele von Nidra Yoga ist es, dem Übenden eine andere Wahrnehmung seiner selbst zu ermöglichen. Swami Satyananda Saraswati erkannte bereits früh, dass wir in einer zunehmend hektischen und reizüberfluteten Zeit leben. Viele Menschen lassen sich von allem, was um sie herum passiert, vereinnahmen. Sie unterliegen den äußeren Reizen. Sie begeben sich in ein Meer medialer Überflutungen. Sie verlieren durch die Ansprüche der Moderne ihre Mitte.
Mit den Übungen des Nidra Yoga können Übende sich jederzeit ins Innere ihrer selbst zurückziehen. Sind Körper und Geist in einem meditativen, entspannten und aufnahmebereiten Zustand, kann der Übende sich vom täglichen Stress erholen. Der Betroffene kann sich mehr auf seine eigenen Ziele fokussieren. Er kann alles, was ihn stresst, besser auf Abstand halten. Die Übung des Nidra Yoga ermöglichen ihm, erfrischt und konzentriert an die Arbeit zu gehen. Dabei verliert er durch die verinnerlichte Affirmation seine eigenen Ziele nicht aus den Augen.
Nidra Yoga gilt neben der forschenden Arbeit an Yoga-Traditionen als wichtigster Beitrag Swami Saraswatis für den Yoga. Seine aus dem Tantra entlehnte Yoga-Praxis wird als eine "dynamische Form des Schlafens" angesehen. Der entspannte Zustand, der damit erzielt werden kann, schafft einen Zugang zum Inneren. Der gestresste Mensch nimmt seine Gefühle und seine körperlichen Verspannungen wahr. Er wird sich seiner mentalen, emotionalen und spirituellen Bedürfnisse bewusst.
Tiefenentspannung zu jeder Zeit und an jedem Ort klingt als Ziel schon einmal sehr gut. Wer gerade erst mit Yoga Nidra anfängt, hat bis zur vollständigen Entspannung aber natürlich einen langen Weg vor sich.
Zum Glück hat Yoga Nidra auch eine Menge positiver Effekte, die Übende in der Regel schon nach ein paar wenigen Einheiten spüren können, zum Beispiel:
Die Ausschüttung von Stresshormonen ist bei regelmäßiger Übung geringer. Das Immunsystem kann stabiler arbeiten.
Deswegen wird Yoga Nidra sogar nachgesagt, dass es die Heilung verschiedenster Krankheiten unterstützen kann. Alles in Allem also eine Yoga-Richtung, die man einmal ausprobieren sollte. :)
Als ich selbst zum ersten Mal von Yoga Nidra gehört habe, war meine erste Reaktion ehrlicherweise: “Soll ich wirklich Geld dafür bezahlen, eine Stunde lang ‘nur rumzuliegen’?” - so habe ich persönlich zuhause mit den Übungen angefangen und mich an Anleitungen aus dem Netz orientiert.
Wie bei jeder anderen Yoga-Disziplin ist mein persönliches Fazit: Geht auch ohne Lehrer, mit dem richtigen Lehrer funktioniert es aber unter Umständen besser.
Wenn ihr zuerst zuhause üben wollt, möchte ich euch ein paar Tipps mit auf den Weg geben:
Viel Spaß auf der Matte!
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